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Inhalatoren – wichtiger Bestandteil der Atemwegstherapie

Schon wenn eine Erkältung Beschwerden beim Atmen verursacht, fühlt man sich unwohl. Dabei ist eine Erkältung vergleichsweise harmlos im Gegensatz zu anderen Atemwegserkrankungen. Akute oder chronische Erkrankungen in diesem Bereich sind in unseren Breiten sehr häufig. Dazu zählen beispielsweise Asthma, akute oder chronische Bronchitis oder auch COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die in der großen Mehrheit der Fälle eine Folge des Rauchens ist.

Gemeinsam ist allen Atemwegserkrankungen, dass Inhalation ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist. Schon bei Erkältungen können simple Inhalationen, zum Beispiel von Kamille, gegen die Beschwerden helfen. Bei anderen Erkrankungen der Atemwege erfolgt die Einnahme der Medikamente in aller Regel über einen Inhalator, da die Medikamente so direkt dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden: In die Atemwege des betroffenen Patienten. So werden beispielsweise Cortison-Präparate, die wichtig zur Entzündungshemmung sind, mittels Inhalation verabreicht. Aus diesem Grund sind Inhalatoren aus der Therapie der Atemwegserkrankungen nicht mehr wegzudenken.

Bei den Geräten selbst gibt es unterschiedliche Modelle. Das Grundprinzip aller Inhalatoren ist es, das Medikament in kleinste Teile zu vernebeln, sogenannte Aerosole. Allgemein sind Aerosole kleine, in der Luft schwebende Teilchen, im Falle von Flüssigkeiten sind es winzige Tröpfchen. Diese sind so fein, dass sie problemlos eingeatmet werden können. Das Prinzip kommt auch in der Natur vor: Am Meer werden durch die Brandung ebenfalls Aerosole erzeugt, in der Luft liegt eine Mischung aus dem Meerwasser und dem darin gelösten Salz. Bei einem Spaziergang am Strand atmet man diese ein, deswegen gilt Meeresluft als so gesund und Kuren in Meeresnähe gelten bei Patienten mit Atemwegserkrankungen als hilfreich.

Im Falle von Inhalatoren werden die Aerosole durch Technik erzeugt. Das Medikament befindet sich im Vernebler des Inhalators, die Luft mit den Medikamenten-Aerosolen gelangt über einen Schlauch in das Mundstück beziehungsweise die Maske, durch die der Betroffene einatmet.

Die Art und Weise, wie die Inhalatoren das Medikament vernebeln, macht die wesentlichen Unterscheide zwischen Inhalatoren aus. Dies kann zum Beispiel geschehen, indem über einen Kompressor Druckluft in den sogenannten Vernebler geblasen wird. Mittels dieser Druckluft wird das Medikament zu Aerosolen zerstäubt. Bei kontinuierlichen Verneblern strömt während der Inhalation ständig Luft aus dem Mundstück heraus. Eine Variante dieser Vernebler mit Kompressoren sind solche, bei denen der Patient den Luftstrom unterbrechen kann, zum Beispiel mit einem Knopfdruck. Bei dieser Variante wird aus dem Inhalator eingeatmet und das Mundstück oder auch die Maske zum Ausatmen abgenommen.

Leiser als die Geräte mit Kompressoren sind die Ultraschall-Vernebler. Diese produzieren die Aerosole nicht mittels Druckluft, sondern durch die Schwingungen eines sogenannten Schwingquarzes. Entweder werden diese Schwingungen direkt auf das Medikament übertragen oder zunächst auf ein Transfermedium, das kann beispielsweise destilliertes Wasser sein. Je nachdem, ob es eine direkte Übertragung der Schwingungen auf das Medikament gibt oder nicht spricht man von einem Ein- oder einem Zweikammersystem. Diese Inhalatoren sind problemlos zur Langzeitverneblung in der Lage, es kommt aber zu einer leichten Erwärmung, deshalb sind sie nicht für alle Medikamente geeignet.

Eine weitere Variante der Inhalatoren und auch die, die am kleinsten und leisesten sind, aber auch am gründlichsten gereinigt werden müssen, sind Mesh-Vernebler. Diese arbeiten mit einem Prinzip, das dem eines Siebes ähnelt, und erreichen damit eine sehr feine Verneblung.

Der Grad der Verneblung ist am Wert MMAD ablesbar. Dieser Grad ist vor allem auch dann wichtig, wenn ein Inhalator von Babys oder Kleinkindern benutzt werden soll. Bei so kleinen Patienten müssen Medikamente besonders fein vernebelt werden. Hier gibt es auch Inhalatoren, die speziell für die Benutzung durch die Allerkleinsten produziert wurden.

Erhältlich sind Inhalatoren über die Apotheke. Bei einer entsprechenden Erkrankung kann der Arzt einen Inhalator verschreiben, die Krankenkassen übernehmen die Kosten bei einer medizinischen Indikation oft teilweise oder sogar ganz. Wichtig ist, dass der Inhalator für das Medikament oder auch die Medikamente geeignet ist und, besonders bei sehr kleinen Patienten, dass die Verneblung fein genug ist. Bei der richtigen Wahl steht man jedoch nicht alleine da, Arzt oder Apotheker beraten hier gerne.

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